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Bohrungen

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Wie wird eine Erdgasbohrung durchgeführt? 

 

Nachdem die Erdgaslagerstätte mithilfe seismischer Messungen kartiert wurde, kann eine Bohrung geplant werden, um das Vorhandensein von Gas zu testen und das Gas zu fördern. Bevor mit der Bohrung begonnen werden kann, muss ein geeigneter Bohrort ausgewählt und ein detailliertes Bohrprogramm für das Bohren inklusive Bohrplatzbau erstellt werden. Für die bohrtechnische Detailplanung wird ein Betriebsplan aufgestellt und beim LBGR zur Zulassung eingereicht.

 

Dieser Betriebsplan wird auch Analysen aller Auswirkungen der Aktivitäten auf die Umwelt enthalten und einen vollständigen Abfallbewirtschaftungsplan. Abfälle werden möglichst vermieden und anderenfalls sicher und verantwortungsbewusst behandelt und in Zusammenarbeit und mit Zustimmung der deutschen Behörden entsorgt.

 

Ein Bohrplatz hat in der Regel die Größe zwei Fußballfelder und wird in einiger Entfernung von Siedlungen ausgewählt, um möglichst wenig Störungen zu verursachen. Die Bohrung kann so gesteuert werden, dass bei der Auswahl des Bohrplatzes an der Oberfläche Flexibilität besteht. Nach der Auswahl und allen Genehmigungen wird der Standort vorbereitet. Dazu gehört das Entfernen des oberen Abraums und das Auslegen einer wasserdichten Membran, um sicherzustellen, dass keine Flüssigkeiten vom Bohrplatz ins Grundwasser gelangen können. Auf die Membran wird eine Schotterschicht aufgebracht, um eine Arbeitsgrundlage zu schaffen. Wasser- und Stromversorgung sowie eine gute Zufahrtsstraße können ebenfalls eingerichtet werden, bevor der Standort für die Bohranlage bereit ist.

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Das Erdgas im Gebiet von Zehdenick befindet sich in einer Tiefe von etwa 4.000 Metern. Ein Bohrturm, mit dem eine Bohrung auf mehr als 4000 m Tiefe niedergebracht werden kann, ist etwa 35-50 m hoch oder etwa halb so hoch wie eine Windkraftanlage. Das Bohren eines Brunnens auf über 4.000 m würde 2 bis 4 Monate dauern. Sobald der Brunnen fertiggestellt ist, wird der Bohrturm wieder entfernt.

Wie wird gebohrt?

 

Die für Gasbohrungen verwendeten Bohranlagen arbeiten im Rotationsverfahren. Das bedeutet, dass das gesamte Bohrgestänge oder Rohr von der Bohrinsel an der Oberfläche bis zum Bohrmeißel gedreht wird. Der Bohrmeißel am Ende des Rohrs wirkt wie ein Meißel der das Gestein durchbricht und so das Bohrloch vertieft, wenn er gedreht wird.

 

Bohrspülung wird im Inneren des Bohrrohrs in das Bohrloch gepumpt, um das vom Meißel abgebrochene Gestein zu entfernen, und kehrt außerhalb des Bohrgestänges an die Oberfläche zurück. Dort wird die Spülung vom abgebrochenen Gestein getrennt und dann wieder in das Bohrloch gepumpt, wie in einem Kreislauf.

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Die Spülung dient nicht nur dazu, das erbohrte Gestein zu entfernen, sondern auch zur Kühlung des Bohrmeißels und zum Druckausgleich im Bohrloch. In 4000 Metern Tiefe werden Temperaturen von 100-120°C und Druck von 400 bar erwartet (Autoreifen haben ca. 3,5 bar Druck). Die Bohrspülung hat daher eine genau abgestimmte Dichte, die am Bohrmeißel einen Druck erzeugt, der höher ist als der Druck in der Umgebung.

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Zu Beginn des Bohrlochs wird ein Bohrer mit großem Durchmesser (75 cm+) verwendet. Es wird ein Loch bis zu einer Tiefe von etwa 100 m gebohrt und das erste Rohr mit einem etwas kleineren Durchmesser in das Bohrloch eingeführt. Sobald dieses Rohr im Boden steckt und fest zementiert ist, wird der nächste Lochabschnitt durch dieses erste Rohr gebohrt. Dieser Vorgang wiederholt sich mehrere Male in Richtung Gaslagerstätte. Jedes Mal, wenn ein Rohr gesetzt wird, wird das Loch kleiner. Jeder Rohrabschnitt wird zurück an die Oberfläche gebracht und mit einem hohen Druck geprüft, um sicherzustellen, dass sie dicht sind. Am Ende, wenn das Bohrloch den Gasspeicher erreicht, befinden sich mehrere Rohre (mindestens fünf) ineinander, vom großen bis zum kleinen Durchmesser. Alle sind mit dem Sicherheitsventil an der Oberfläche verbunden.

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Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Flüssigkeiten oder Gas aus dem Inneren des Bohrlochs nicht mit Flüssigkeiten in Schichten außerhalb des Bohrlochs vermischt werden können. Die vielen Rohre dienen jedoch nicht nur dem Schutz des Grundwassers oder anderer Wasserschichten zwischen der Oberfläche und dem Gasreservoir, sondern sind auch für eine sichere und kontrollierte Förderung des Gases an die Oberfläche erforderlich. Die in den Boden einzementierten Rohre sind an der Oberfläche nicht sichtbar, sondern mit dem Sicherheitsventil verbunden, das sich an der Oberfläche befindet und auch nach dem Abzug der Bohranlage im Bohrloch verbleibt. Das Sicherheitsventil ist in der Regel einige Meter hoch.

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Nach dem Bohren und Testen des Brunnens wird die Bohranlage abgebaut und entfernt. Wird das Bohrloch als Gasproduktionsstätte genutzt, verbleibt ein bis zu 10 mal 10 Meter großes Gelände mit einigen 1-3 m hohen Rohren und Sicherheitsventilen, einem sogenannten Weihnachtsbaum, der über dem Gasbohrloch installiert wird sowie einer im Boden vergrabenen Pipeline, die das Gas ableitet.

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Wie wird der Abtransport der Bohranlage und des Bohrplatzes bezahlt, wenn die Bohrung nicht erfolgreich ist ?

Vor Beginn der Bohrarbeiten wird Jasper Resources dem LBGR eine Sicherheitsleistung nach § 56 Abs. 2 BBergG stellen, um zu gewährleisten, dass die Rückbau- und Wiedernutzbarmachungsarbeiten in jedem Fall durchgeführt werden können.

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